Die Lichttherapie als Mittel gegen Psoriasis

Peter Rühe
2017-11-30 11:39:00
Die Lichttherapie als Mittel gegen Psoriasis - Die Lichttherapie als Mittel gegen Psoriasis I Ruehe Healthcare GmbH

Was bewirkt die Lichttherapie auf der Haut?

Die Lichttherapie ist eine anerkannte Therapiemethode, die unter anderem bei akuten Hauterkrankungen angewendet wird. Bei den Anwendungen wird eine spezielle Lampe verwendet, dessen ultraviolettes Licht (UV Licht) lindernd auf gereizte und gerötete Hautstellen wirkt. Zum Einsatz kommt die Lichttherapie insbesondere bei Hautirritationen und Erkrankungen wie der Schuppenflechte, einer entzündlichen chronischen Hautkrankheit, die auch unter dem Begriff Psoriasis bekannt ist. Auch wenn Schuppenflechte derzeit nicht heilbar ist, so ist die Lichttherapie mit einer UV-Lampe eine gute und vor allem schonende Ergänzung zur medikamentösen Behandlung, um die Symptome der Krankheit zu lindern.

Bei vielen Personen, die an Psoriasis leiden, wurde ein Vitamin-D-Mangel festgestellt. Vitamin D hat eine Sonderstellung unter den Vitaminen, da es der Körper mit Hilfe von Sonnenlicht selbst bilden kann. Vitamin D ist wichtig für ein starkes Immunsystem, das vor vielen Krankheiten schützen kann. Wer regelmäßig an der frischen Luft ist, hilft unter hierzulande typischen Lebensbedingungen, seiner Haut 80 bis 90 Prozent des benötigten Vitamin D selbst zu produzieren. Der durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel sollte bei gesunden Menschen zwischen 40-60 ng/ml liegen. Bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und bei verschiedenen anderen Diagnosen kann eine UV-Lampe mit künstlichem Sonnenlicht in der kalten und dunklen Jahreszeit einen guten Ausgleich schaffen. Was das Potential der Lichttherapie durch eine UV-Lampe bei Psoriasis oder Neurodermitis Patienten ist, erklärt der folgende Artikel.

Abbildung einer Frau während einer Lichttherapie

Lichttherapie bei Psoriasis

Die Psoriasis ist eine gutartige, nicht ansteckende Erkrankung der Haut, die schubartig auftritt. Die genaue Ursachen und Auslöser der Krankheit sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht gänzlich bekannt. Allerdings ist bewiesen, dass die geröteten, schuppenden Hautstellen, die sogenannten Plaques, nicht durch Allergien ausgelöst werden. Bei einer leichten bis mittelschweren Psoriasis Vulgaris genügt oft die äußerliche Behandlung durch Cremes, die durch eine Lichttherapie sinnvoll ergänzt werden kann. In vielen Fällen genügt dies, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen bzw. zu verlangsamen. Doch nicht jedem bekommt die Lichttherapie. Sollte die Haut negativ auf das UV-Licht reagieren, zu schnell austrocknen oder neue Reizungen auftreten, ist die Lichttherapie umgehend abzusetzen.

Chancen durch Foto- oder Lichttherapie

Bei chronischen Erkrankungen wie Psoriasis ist oftmals eine erhöhte Vitamin-D-Zufuhr sinnvoll, um das Immunsystem zu fördern. Je nach Auswirkung und Therapieempfehlung der Ärzte wird die Lichttherapie mit unterschiedlichen Formen des UV-Lichts angewendet. Bei UV-Licht handelt es sich um elektromagnetische Strahlen, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Die betroffenen Hautstellen werden über mehrere Wochen (teilweise punktuell) bestrahlt, sodass sich die Plaques zurückbilden und sich die Haut nach dem Schub wieder regeneriert. In vielen Fällen bleiben bei der Behandlung keine Narben zurück. Umso mehr empfiehlt es sich, zusätzlich eine regenerierende Hautpflege zu verwenden, die der Haut nach der UV-Strahlung Feuchtigkeit spendet. Da bei einer dauerhaften Lichttherapie ein erhöhtes Hautkrebsrisiko besteht und UV-Licht generell ein beschleunigtes Altern der Haut bewirken kann, sollte unbedingt im Vorhinein abgeklärt werden, in welchen Zeitintervallen eine Lichttherapie anzuwenden ist. Vitamin D kann nicht nur über Sonnenlicht oder UV-Lampen, sondern auch in Tablettenform in den Organismus gelangen.

Übersicht der UV-Strahlen einer Lichttherapie

Betroffene sollten sich im Vorhinein ausreichend über die verschiedenen UV-Strahlen, die durch eine Lichttherapie-Lampe in die Haut gelangen, informieren. Was bei dem einen Patienten hilft, muss nicht für alle anderen gleich wirksam sein. Aufgrund der oftmals stärker ausgeprägten Verhornung der Haut kann eine Therapie mit Schwarzlicht bei Schuppenflechte-Patienten anders bzw. länger angewendet werden, als bei gesunder Haut. Bei der Lichttherapie handelt es sich zwar um eine wenig invasive, aber dennoch nicht harmlose Therapieform bei Hauterkrankungen. Daher sollte jeder Betroffene bestmöglich auf ein Beratungsgespräch über eine Strahlentherapie vorbereitet sein und alle offenen Fragen klären. Die relevantesten Strahlen und Therapiemöglichkeiten sind:
  1. UVA-Strahlen UVA-Strahlen sind in Maßen unschädlich für die Haut, dringen auch in tiefere Hautschichten ein, bringen allerdings ein deutlich erhöhtes Tumorrisiko mit sich. Die sogenannte PUVA-Therapie wird daher nur bei besonders schwerer Psoriasis empfohlen. Diese Therapieform kann für die innerliche oder äußerliche Anwendung verschrieben werden und beinhaltet eine Mischung aus UVA-Strahlen in Kombination mit Psoralen, einem chemischen Wirkstoff, der die Haut für das UVA-Licht sensibilisiert. Sollte eine Langzeitbehandlung nötig sein, kann die dauerhafte Bestrahlung mit UVA vor allem bei Männern zu Hautkrebs führen. Bei einer innerlichen Therapie kann es zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Augen und Haut gegenüber der Sonne kommen und Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt zur Folge haben.
  2. UVB-Strahlen UVB-Strahlen dringend lediglich auf die Oberhaut ein und hemmen eine erhöhte Neubildung von Hornzellen, wie den Plaques, die bei Schuppenflechte typisch sind. Die sogenannte Schmalspektrum-UVB-Therapie ist die gängigste Form der Lichttherapie bei Psoriasis, kann bei Überdosierung allerdings zu Sonnenbrand bis hin zur Entstehung von Hautkrebs führen. Der Vorteil der Behandlung mit einer UVB-Lampe ist, dass hier nur geringe Bestrahlungszeiten nötig sind und bereits nach kurzer Zeit Verbesserungen auf der Haut sichtbar sind, weshalb das Risiko auf Nebenwirkungen tendenziell niedrig ausfällt.
  3. Laserstrahlen Weniger invasiv sind die Laserstrahlen. Diese Form der Lichttherapie eignet sich vor allem für Psoriatiker, die einen leichten Krankheitsverlauf der Schuppenflechte zeigen, bei dem nur kleinere Hautbereiche von Plaques betroffen sind. Durch den gezielten Einsatz der Laserstrahlen werden die umliegenden, gesunden Hautpartien von der Lichteinstrahlung verschont, weshalb hier das Hautkrebsrisiko geringer ausfällt. Allerdings werden Lichttherapien mit Lasern nicht von der Krankenkasse bezahlt und sind somit mit einem höheren Kostenaufwand verbunden.
  4. Balneophototherapie Diese Form der Lichttherapie, auch Sole-Phototherapie genannt, basiert auf der Schmalspektrum-UVB-Therapie in Kombination mit Salzbädern. Die speziellen Salze der Solebäder bereiten die Haut auf die darauffolgende Strahlentherapie vor. Durch die Zugabe von hochdosiertem Magnesium und Bromid im Wasser wird die Entstehung von neuen Entzündungen, Schuppen und Verhornungen auf der Haut gehemmt. Diese Therapie eignet sich nicht nur bei Psoriasis, sondern auch bei der Linderung der Symptome von Neurodermitis.

Abbildung von Händen die während Lichttherapie angeleuchtet werden

Hautpflege als Tipp bei Lichttherapie

Grundsätzlich sollte bei jeglicher Form der Lichttherapie auf eine unterstützende Hautpflege zurückgegriffen werden. Denn eines haben alle UV-Strahlen gemein: Sie können zwar die Symptome von Schuppenflechte und Neurodermitis lindern, aber die Haut auch zusätzlich austrocknen. Je nachdem an welchen Stellen trockene Haut auftritt, empfiehlt sich die Verwendung der Sorion Creme, das Sorion Head Fluid oder das Sorion Shampoo als täglicher Begleiter zur Lichttherapie.

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